Ein Krieger des Lichts

Der weltbekannte Schriftsteller Paulo Coelho erzählt von einem jungen Mann, der sich entschied, ein guter Mensch zu werden. Aber seit er diesen Entschluss gefasst hatte, schien alles schiefzulaufen. Und so suchte er Rat bei einem Freund, der Schmied war.

Der Schmied sagte zu dem jungen Mann: „Ich bekomme für diese Schmiede unbearbeiteten Stahl, den muss ich noch bearbeiten. Weißt du, wie ich das mache? Zuerst muss ich die Stahlplatte so lange in die höllische Hitze des Feuers halten, bis sie glutrot wird. Dann nehme ich ohne Mitleid den schwersten Hammer und schlage auf den Stahl ein, bis er die gewünschte Form hat … Später tauche ich ihn in einen Eimer mit kaltem Wasser. Ich muss diesen Prozess so lange wiederholen, bis ich das perfekte Schwert geschmiedet habe.“

Dann schloss der Schmied: „Ich weiß, dass Gott mich ins Feuer hält. Ich akzeptiere die Schläge des Lebens, und manchmal fühle ich die Kälte und die Unsensibilität des Wassers, das den Stahl zum Leiden bringt. Aber alles, worum ich bitte, ist, lieber Gott gib nicht auf, bis ich endlich die gewünschte Form annehme, die du von mir erwartest. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, und wirf mich nicht auf den Alteisenhaufen.“

Paulo Coelho erzählt hier seine eigene Geschichte.
Als ich sie das erste Mal las, hatte ich einen wichtigen Absatz überlesen.
Ich habe ihn einfach nicht beachtet, nicht wahrgenommen. Und ich habe ihn auch oben ausgespart. Dabei ist er sehr entscheidend.
Bevor der Schmied nämlich zu seiner Schlussfolgerung gelangt, sagt er noch etwas ganz Entscheidendes:

„Manchmal hält der Stahl, der in meine Hände gelangt, diese Behandlung nicht aus. Die Hitze, die Hammerschläge und das kalte Wasser lassen Risse in ihm entstehen. Ich weiß dann, dass dieser Stahl niemals zu einem guten Schwert werden wird. Dann werfe ich ihn einfach auf den Haufen Alteisen, den du vor meiner Werkstatt gesehen hast.“

Für mich bekommt die Geschichte mit den Hammerschlägen dann noch eine ganz andere Bedeutung: Solange es diese Hammerschläge gibt, ist alles gut. So lange arbeitet es in mir bzw. das Universum an mir. Die Hammerschläge müssen uns gar nicht entmutigen. Im Gegenteil: Sie können uns Mut machen. Sie können uns die Kraft geben, weiterzumachen.

Und tatsächlich erleben wir neben den Hammerschlägen ja auch große Freude. Die Freude, die aus der Gewissheit entsteht, dass wir nicht aufgegeben haben und weitergehen in Richtung unserer Träume.

Vor dem Erfolg
Paulo Coelho ist einer der erfolgreichsten Schriftsteller unseres Planeten. Sein Weg dorthin war alles andere als leicht. Wenn er von dem Schwert spricht, auf das eingeschlagen wird, dann beschreibt er seinen Weg. Paulo hatte schon als Kind davon geträumt, Schriftsteller zu werden. Aber sein Vater, ein Ingenieur, hatte andere Pläne für ihn. Er zwang Paulo, ein Jurastudium zu beginnen. Doch der junge Mann rebellierte gegen den Zwang seines Vaters.

Und jetzt stellen Sie sich das Folgende einmal vor: Der Vater war so versessen darauf, seine Ideen für den Sohn durchzusetzen, dass er diesen, seinen eigenen Sohn insgesamt dreimal in die Psychiatrie -zwangseinweisen ließ.
Ist das nicht furchtbar? Wie schwer ist es unter solchen Umständen, an seinem Traum festzuhalten? Paulo jedenfalls gab nicht auf.

Während der Diktatur in Brasilien wurde er wegen seiner Unangepasstheit ins Gefängnis gesperrt. Paramilitärs folterten ihn mit Elektroschocks fast zu Tode. Er erlitt schreckliche Qualen und Demütigungen. Und trotzdem gab er nicht auf.

Der Traum bleibt
Wie eindrucksvoll ist es dann vor diesem Hintergrund, folgenden Satz von Paulo Coelho zu lesen:
„Erst die Möglichkeit, einen Traum zu verwirklichen, macht unser Leben lebenswert.“
Das ist übrigens einer meiner Lieblingssätze von Coelho.

Doch wie kann man das Leben von Paulo Coelho bis zu diesem Punkt als lebenswert bezeichnen? Nun, es kommt nicht darauf an, was Sie oder ich denken. Paulos eigene Wahrnehmung war entscheidend, und er wollte nicht auf andere hören, sondern darauf, was sein Herz ihm sagte. Er wollte seinen Wünschen und seinen Träumen in seinem Leben Platz geben.

Rudolf Schenker, der Gründer der Scorpions, ist ein enger Freund von Paulo Coelho. Er sagt etwas ganz Wichtiges: „Du, ich, Paulo Coelho – wir sind alle gleich. Das ist meine feste Überzeugung. Wir sind alle gleich, solange wir unseren Träumen Platz geben in unserem Leben …“

Der Durchbruch

Wie ging es weiter mit Paulo Coelho? 1988 erschien sein Buch:
„Der Alchimist“.
Von der Erstauflage konnte er nicht einmal 1000 Stück verkaufen. Sein Verlag beendete die Zusammenarbeit mit ihm.

Und immer noch dachte Paulo Coelho nicht ans Aufgeben. Denn endlich konnte er das tun, wonach er sich so lange gesehnt hatte. Es ging ihm ja auch nicht um den materiellen Erfolg. Paulo war einfach glücklich, weil er jeden Tag nach dem Aufstehen genau das machen konnte, was ihm Spaß bereitete: sich an einen Tisch setzen und schreiben. Mehr wollte er nicht.

Heute ist Paulo Coelho mit über 100 Millionen verkaufter Bücher einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Schriftsteller der Welt. Letztendlich ist es immer die gleiche alte Geschichte. Unsere Träume werden wahr. Immer. Wenn wir nur bereit sind, unserem Herzen zu folgen.

Die Scorpions

Coelho sagt: „Wir dürfen nicht vergessen: Nur dank der Menschen, die sich nicht entmutigen ließen, haben wir heute Flugzeuge, fliegen ins Weltall, haben Computer wie den, mit dem ich gerade in diesem Moment arbeite. Und wir haben die Scorpions.“

Das hat er wirklich gesagt. Ist das nicht fantastisch? Wie kann er Rudolf Schenker und die Scorpions auf eine Ebene stellen mit der Erfindung des Flugzeugs und des Computers? Oder gar mit einem Flug in das Weltall? Coelho sagt: „Der Glaube, dass ein Wunder jederzeit geschehen kann, ist für unser Glück unverzichtbar.“ Natürlich weiß Coelho, dass es nicht immer leicht ist, sich diesen Glauben zu erhalten. Aber wir bekommen dann Hilfe. Wir sind nicht allein.

Ich kann Ihnen nicht beweisen, dass es auch bei Ihnen so sein wird.
(Vielleicht haben Sie es jedoch sogar schon erlebt.) Aber es war immer so, und es wird immer so sein; jeder erfolgreiche Mensch hat es erlebt. Im entscheidenden Moment bekommen wir Hilfe.

Konzert in Rio

Die Scorpions spielten 1985 vor 350.000 Besuchern in Rio ihre Songs. Unter den Hunderttausenden Besuchern war ein junger Mann. Er machte gerade eine schwere Zeit durch. Die Musik der Scorpions berührte ihn. Die Träume seiner Kindheit wurden noch gewaltiger. Dann schickte er einen Wunsch ins Universum. Diesen Wunsch wiederholte er immer wieder.

Der Wunsch lautete:

„Ein Krieger des Lichts glaubt“.

Weil er an Wunder glaubt, geschehen auch Wunder. Weil er sich sicher ist, dass seine Gedanken sein Leben verändern können, verändert sich sein Leben. Und weil er sicher ist, dass er der Liebe begegnen wird, begegnet ihm diese Liebe auch.

Manchmal wird er enttäuscht, manchmal verletzt. Und dann hört er Kommentare wie diesen:
„Wie naiv er doch ist.“

Aber der Krieger weiß, dass es sich lohnt. Für jede Niederlage gibt es zwei Siege.
Alle, die glauben, wissen das.“

Der junge Mann, der die Musik der Scorpions hörte und der diesen Wunsch ans Universum schrieb, ist Paulo Coelho. Darum verehrt er die Scorpions so. Vielleicht hören Sie einmal die Texte dieser fantastischen Rockband. Besonders:
„Will you send me an angel“. In diesem Song textet Rudolf:

Wise man said just raise your hand

and reach out for the spell.

Find the door to the promised land

just believe in yourself.

Hear this voice from deep inside

it’s the call of your heart.

Close your eyes and you will find

passage out of the dark.

Here I am,

will you send me an angel.

Auf Deutsch:
Der weise Mann sagt, hebe deine Hand

und greife nach dem Wunder.

Finde die Tür zum Gelobten Land

und glaube an dich selbst.

Höre die Stimme von tief drinnen,

es ist der Ruf deines Herzens.

Schließe deine Augen und du wirst ihn finden,

den Weg raus aus der Dunkelheit.

Hier bin ich,

wirst Du mir einen Engel schicken?

Fazit: Ich glaube, genauso, wie Rudolf Schenker es beschreibt, so ist das Leben. Zumindest das Leben derjenigen, die nicht aufgeben wollen, ihrem Traum zu folgen. Es wird durchaus harte Zeiten geben. Manchmal gleich am Anfang, manchmal mitten auf dem Weg. Aber wir können dann immer zum Universum sagen: Hier bin ich. Wirst du mir einen Engel schicken?

Und diese Hilfe wird kommen: in Form eines Buches, eines Coachs, als Musik, als Gedicht, als Traum, als Erfahrung … Die Engel unserer Träume wählen viele Wege. Aber dieser Engel, diese Hilfe, wird kommen. Ganz sicher. Geben Sie nicht auf. Niemals! Folgen Sie Ihrem Traum. Die Hammerschläge des Universums machen aus uns den Menschen, der wir sein können. Unsere Träume, die Hammerschläge, die Engel – das macht unser Leben erst wirklich lebenswert.

Wahrer Wohlstand ist unser Geburtsrecht.

 

To do:

Lesen Sie (vielleicht noch einmal) Paulo Coelhos Buch
„Der Alchimist“.
Es lohnt sich wirklich, dieses Buch jetzt mit erweitertem Horizont und mehr Wissen über Coelho zu lesen. Sie wissen jetzt: Coelho beschreibt darin seinen eigenen Weg und gleichzeitig Ihren und meinen Weg. Eben den Weg jedes Menschen, der seinen Träumen folgt.

Als ich einmal  mit meinem Coach über meine Lebenssituation redete , nutzte er ebendieses Bild vom Schmied. Er wusste von den harten Zeiten, die ich durchgemacht hatte und die noch vor mir stehen könnten.
Und er sagte: „Auf den besten Stahl muss man am härtesten schlagen.“ Was halten Sie von diesem Bild? Vielleicht denken Sie darüber einige Momente nach und notieren Ihre Erkenntnisse in Ihrem Erkenntnisjournal.

Ganz konkret: Möchten Sie lieber ein beschauliches Leben, oder soll das Universum nicht aufhören, bis Sie das Meisterwerk sind, das Sie sein können?

Wo finden Sie Ihre Engel?
Das eine ist es, auf diese Engel zu warten. Können und sollen wir dies tun? Engel überraschen uns. Das andere ist aber, auch zu wissen, wo diese Engel zu finden sind: in welchen Büchern, bei welchen Menschen, in welcher Musik, wo in der Natur, in der Kunst. Wir können aktiv zu unseren Engeln gehen. Welche Erlebnisse verschaffen uns die Gegenwart von Engeln?

Wenn Sie solche Möglichkeiten für sich entdeckt haben und sie bei Bedarf oder auch periodisch nutzen, dann sind das fantastische Erfolge, die Sie unbedingt in Ihrem Erfolgsjournal notieren sollten.

Und was ist, wenn Sie feststellen, dass Sie nicht glauben können?
Dann lernen Sie es, es ist ein Weg Ihr Leben zu leben.

Glaube wird den wenigsten Menschen von Geburt an mitgegeben. Wir müssen diesen Glauben aufbauen. Und wir können ihn aufbauen, indem wir unsere Träume visualisieren. Visualisierung und Autosuggestion. Umgang mit erfolgreichen Menschen. Gute Bücher … Engel sind auch dazu da, um unseren Glauben zu stärken.

Naiv wäre es, zu denken: „Ich habe den Glauben nicht, also kann es bei mir nicht funktionieren.“ Für diesen Glauben – entschuldigen Sie bitte die deutliche Wortwahl – für diesen Glauben haben wir verdammt nochmal die Pflicht zu arbeiten. Wir können und sollten uns anstrengen. Wir müssen uns anstrengen. So wie Coelho sagt:
„Der Glaube, dass ein Wunder jederzeit geschehen kann, ist für unser Glück unverzichtbar.“

Ihr Ernst Peter

Impressum:

Paulo Coelho
© 2023 Ernst Peter
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Published by: Gebhard Robrahn
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